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Regionalliga-Kommentar
Armutszeugnis droht - Lizenz-Verschärfungen müssen her

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Regionalliga-Kommentar: Armutszeugnis droht - Lizenz-Verschärfungen müssen her
Foto: FFS

Türkspor Dortmund hat es schon erwischt, zwei weitere Vereine stehen vor einem Kollaps. So kann es nicht weitergehen in der Regionalliga West.

Es war im November 2020, als während der Corona-Pandemie entschieden wurde, dass die Regionalliga West dem Profilager zuzuordnen ist.

Hintergrund damals: Es ging um die Frage, ob in der Regionalliga West weitergespielt werden darf. Am Ende wurde die Frage bejaht. Genau wie in den ersten drei Ligen rollte der Ball weiter, während der Spielbetrieb im Amateurbereich gestoppt wurde.

Damit wurden 2020 Fakten geschaffen, 2023 gab es dann eine Verschärfung der Zulassungskriterien. Verbesserte Medienarbeitsplätze mussten her, ein asphaltierter Gästebereich und ein Stadion mit mindestens 2500 Plätzen.

Wer das nicht erfüllen konnte, der durfte ein Ausweichstadion benennen, dann aber auch nur dort spielen. Man schien auf dem richtigen Weg, doch offenbar haben die verschärften Kriterien nicht gereicht. Finanziell genügt es weiterhin, eine Vorlage einer Bankbürgschaft/Bankgarantie/Kaution in Höhe von 35.000 Euro zu hinterlegen.

Der Westdeutsche Fußballverband muss hier nochmal ran. Denn es droht ein absolutes Armutszeugnis. Türkspor Dortmund hat die Mannschaft schon zurückgezogen, dem 1. FC Düren und dem KFC Uerdingen droht die Insolvenz - gleichbedeutend mit neun Punkten Abzug. Kommt es so, dann kann es sein, dass es nicht einen sportlichen Absteiger gibt.

Und das in einer Profiliga - zumindest auf dem Papier. Denn in der Realität ist die Regionalliga von einer echten Profiliga noch meilenweit entfernt. Was ein Desaster.

Natürlich hat es einen gewissen Charme, wenn kleinere Vereine sich in der Regionalliga mit U23-Vertretungen oder Größen wie zuletzt Preußen Münster, Alemannia Aachen oder Rot-Weiss Essen messen dürfen. In der aktuellen Saison mit Rot-Weiß Oberhausen oder dem MSV Duisburg.

Doch wo ist der nachhaltige Sinn, wenn immer mehr Klubs es nicht schaffen, diese exorbitant größer werdenden Hürden zu nehmen? Oder nur temporär und dann geht den Vereinen im Laufe der Saison die Luft aus.

Viele Vereine verzichten freiwillig auf einen Aufstieg, zuletzt die SF Baumberg oder die SpVg Schonnebeck. Natürlich würden weitere Verschärfungen dazu führen, dass immer mehr Vereine im sportlichen Aufstiegsfall passen müssen.

Aber es kann keine Lösung sein, die Hürden finanziell gering zu halten, wenn man sicherstellen will, dass man sich nicht in den kommenden Spielzeiten auch der Peinlichkeit hingeben will, dass Rückzüge und Insolvenzen in der Regionalliga an der Tagesordnung sind.

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